Hier wird nur die evangelische Entwicklung dargestellt.

Die Gemeinde Hallwangen wurde in vorreformatorischer Zeit seelsorgerlich von Dornstetten aus betreut. Die Dorfbewohner hatten also Gelegenheit, einige Gottesdienste und Messen im Ort zu besuchen. Die wichtigsten kirchlichen Vorrichtungen: Abendmahl, Taufe, Ehe- und Sterbesakrament erfolgten aber in der Dornstetter Martinskirche.

 

Hallwangen

 

Hallwangen von der B 28 aus

 

 

Nach der Reformation (1534) erfüllte sich ein jahrzehntelanger Wunsch unserer Vorfahren nach besserer Seelsorge am 17. Oktober 1583. An diesem Tage löste der damalige württembergische Herzog Ludwig die Orte Aach, Grüntal-Frutenhof, Hallwangen, Musbach und Wittlensweiler von Dornstetten und vereinigte sie zum Kirchspiel Grüntal.

 

 

 

Kopf des Gemeindeblattes von 1897

 

 

Auf dem Schriftband wird zwar Hallwangen nicht erwähnt, auf der bildlichen Darstellung ist jedoch die Hallwanger Kirche oben links zu erkennen. Unten links die Kirche von Aach, oben rechts von Grüntal und unten rechts von Wittlensweiler. 
  
Kirchwege

 

Die alten Kirchwege im Kirchspiel Grüntal, zu dem Hallwangen gehörte
(entnommen aus: Bärbel Kalmbach, Unterwegs auf den alten Kirchwegen)

 

In der Johanniskirche in Grüntal fand für das gesamte Kirchspiel sonn- und feiertags ein Gottesdienst statt. Nachmittags gab es eine Kinderlehre und mittwochs und samstags eine Bibelstunde. 9- bis 10mal während eines Jahres wurde Gelegenheit geboten, das Heilige Abendmahl zu empfangen. In den Filialen Wittlensweiler, Hallwangen und Musbach predigte der Pfarrer 4mal im Jahr, und zwar in Hallwangen am Karfreitag, am 1. und 20. Sonntag nach Trinitatis sowie am Johannisfeiertag.
Für die Wahl Grüntals als Sitz des Pfarrers war allein seine zentrale Lage ausschlaggebend. Sie gewährte den Filialen annähernd gleiche Anmarschwege. Erst in den Jahren 1998/99 wurde den alten Kirchwegen wieder zu neuem Leben verholfen. Mit Hilfe der aufgestellten Kirchweg-Schilder können Wanderer auf diesen historischen Pfaden wandeln. 
(Darstellung rechts entnommen aus: 
Bärbel Kalmbach, Unterwegs auf den alten Kirchwegen)

 

Das Kirchspiel Grüntal verkleinerte sich 1896/98. Wittlensweiler und Aach bildeten zusammen eine eigene selbständige Pfarrei. Die Verkleinerung des Kirchspiels führte erfreulicherweise zu einer besseren Seelsorge. So konnten in Hallwangen monatlich Gottesdienste und Bibelstunden abgehalten werden.

 

 

Nach einem Erlass vom 17.03.1908 erhielt Hallwangen den Status einer Filialkirchengemeinde mit eigenen Konfirmationsfeierlichkeiten und Gottesdiensten in 14tägigem Wechsel zugestanden.

Im Verlauf der folgenden Jahre bekam Hallwangen seinen allsonntäglichen Gottesdienst, wenn auch zeitweise im Wechsel vormittags und nachmittags.

 
Altar
 

 

Nach dem 2. Weltkrieg in den fünfziger Jahren konnte durch die Errichtung einer Vikarstelle alle Sonntagvormittage Gottesdienst abgehalten werden. Konfirmanden erhielten ihre kirchliche Unterweisung bisher in Grüntal.

 

 

Kopf des Evang. Gemeindeblattes für Württemberg
Ortsbeilage August/November 1963
(links die Grüntaler und rechts die Hallwanger Kirche)

 

 

Erst am 01.01.1964, durch einen Erlass des Oberkirchenrats Stuttgart vom 12.12.1963, wurde die Kirchengemeinde Hallwangen selbstständig innerhalb des Kirchenbezirks Freudenstadt. Das ständige Vikariat in Grüntal wurde nach Hallwangen verlegt und in eine ständige Pfarrverweserei umgewandelt. Im Einvernehmen mit den Kirchengemeinderäten Grüntal und Hallwangen wurde die bisherige Filialkirchengemeinde Hallwangen von der Muttergemeinde Grüntal losgelöst und zur völlig selbständigen Kirchengemeinde erhoben.

Die Wohnungslast für den ständigen Pfarrer oblag nun der Kirchengemeinde Hallwangen, und die Gemeinde baute ein Pfarrhaus. Da kein Grundstück neben der Kirche frei war, musste das Pfarrhaus relativ weit von der Kirche entfernt errichtet werden.
Am 26.06.1968 zog Pfarrer Horst Wandel mit seiner Familie ins neue Pfarrhaus ein.

 

 

 

Entsprechend des Antrages des Kirchengemeinderates Hallwangen vom 29.01.1981 wurde mit Wirkung vom 01.01.1982 die ständige Pfarrverweserstelle Hallwangen in eine ständige Pfarrstelle Hallwangen umgewandelt.
 

 

 

Seitdem die Kirchengemeinde selbständig ist, haben folgende Pfarrer die Evangelische Kirchengemeinde Hallwangen betreut:
  • 1964 - 1968    Pfarrvikar Martin Kunzi und Pfarrer Karl-Hans Schulz
  • 1968 - 1976    Pfarrer Horst Wandel
  • 1976 - 1979    Pfarrer Ernst-Martin Strieter
  • 1979 - 1980    Pfarrer Friedrich Stotzka
  • 1981 - 1993    Pfarrer Hartmut Dürrwang
  • 1993 - 2006    Pfarrer Gottfried Kircher
  • 2007 - 2009    Pfarrerin Viola Schenk
  • 2010 - 2015    Pfarrer Helmut Göltenboth

  

Hallwangen
 

Hallwangen, umgeben von viel Wald und durchzogen von Wiesen und Weiden



 
 
 

 

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